Zur Online-Bibel: Römer 1,16-17 (HfA)
Als Studentin arbeitete ich gelgentlich als Babysitter. Eines Abends wurde ich zu einer Familie gerufen, die ich bereits recht gut kannte. Als ich ankam waren die Kinder schon im Pyjama. „Fühlen sie sich ganz wie zu Hause“ riefen mir die Eltern zu, und verschwanden mit den wartenden Freunden.
Die Kinder schliefen schnell ein. Ich hatte keine Lernunterlagen mit. Es spielte auch kein Film der mich interessierte. Da inspizierte ich die Hausbar. Hier stand jede Menge Hochprozentiges. Ich probierte. Es schmeckte nicht schlecht. Eine bleierne Müdigkeit befiel mich. Ich legte mich auf die Wohnzimmercouch.
Plötzlich vernahm ich Stimmen. Ich rieb mir die Augen. Die Eltern standen mit ihren Freunden mitten im Raum. Das Baby hatten sie bereits im Stiegenhaus brüllen gehört. Vor Scham wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
Jeder von euch hat bestimmt schon eine Situation erlebt, die absolut peinlich war, wo ihr euch in Grund und Boden geschämt habt.
Lange bevor sich Wissenschaft und Psychologie mit dem Phänomen „Scham“ auseinandersetzten, begegnen wir diesem Begriff bereits im Schöpfungsbericht der Bibel. Mit der Erschaffung des Menschen hatte GOTT SEIN Schöpfungswerk beendet und als „sehr gut“ befunden:
„Der Mann und die Frau waren nackt, sie schämten sich aber nicht.“ 1.Mo 2,25 (HfA)
Scham kam erst in das Leben der Menschen als sie sich durch eine List von Satan täuschen ließen. Aber anstatt ihre Schuld zu bekennen, flochten sie sich Feigenblätter, machten sich einen Lendenschurz und versteckten sich. 1Mo 3,7 (ELB)
Wenn wir bei einem Fehlverhalten ertappt werden, reden wir uns raus. Wir suchen nach einem Schuldigen. Wir verteidigen uns. Wir beginnen zu lügen und verstricken uns immer mehr in Unrecht. Die Hl. Schrift lehrt uns:
„Niemand, der in Versuchung gerät, kann behaupten: »Diese Versuchung kommt von GOTT. « Denn GOTT kann nicht vom Bösen verführt werden, und er verführt auch niemanden zum Bösen. Es sind vielmehr unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche, die uns immer wieder zum Bösen verlocken. Geben wir ihnen nach, dann haben wir das Böse empfangen und bringen die Sünde zur Welt. Sie aber führt unweigerlich zum Tod.“ Jak 1,13-15 (HfA)
Durch den Ungehorsam der ersten Menschen wurde die gesamte Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen. Es trat ein, wovor GOTT die Menschen gewarnt hatte. Leid, Krankheit und Tod kamen in die Welt.
Damit die Menschen in ihrer Verlorenheit aber nicht ewig leben müssen, verschloss GOTT vor den Menschen das Paradies. Die Menschen mussten die Gegenwart GOTTES verlassen.
Weil wir alle, Nachfahren unserer Ureltern sind, leben alle, absolut alle Menschen getrennt von GOTT. GOTTES Wort macht uns unmissverständlich deutlich:
„Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;“ Röm 3,10 (ELB)(par Hi 15,14; Ps 143,2)
„Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“ Ps 14,3 (ELB) (par 1Mo 6,12; Röm 3,10; Ps 53,2-4)
Der Mensch ist zwar zur Erkenntnis von Gut und Böse fähig, aber nicht in der Lage, GOTTES Willen auch tatsächlich zu tun. Das Gesetz und unser Gewissen funktionieren beide gleich: Sie klagen uns an. Sie halten uns einen Spiegel vor. Aber so wenig wie ein Spiegel das Aussehen seines Betrachters verändern kann, kann uns unser Gewissen oder das Gesetz von unserer Schuld befreien.
GOTT ist Liebe. Aber GOTT ist auch heilig und gerecht. Nichts Unheiliges und Ungerechtes kann in SEINER Gegenwart bestehen. Aus diesem Grund hat GOTT bereits vor Anbeginn der Schöpfung den Plan gefasst, die Menschen aus ihrer Verlorenheit zu befreien und ihnen Anteil an GOTTES Herrlichkeit zu geben. 1Kor2,7 (GNB) (par Röm 5,2Röm 16,25)
Weil GOTT nicht nur gerecht ist, sondern die Menschen gleichzeitig auch liebt, schenkt ER uns das was ER von uns einfordert. Die gerechte Strafe die jedem von uns zustehen würde, nahm JESUS an unserer Stelle, auf SICH:
„Obwohl ER in jeder Hinsicht GOTT gleich war, hielt ER nicht selbstsüchtig daran fest, wie GOTT zu sein. Nein, ER verzichtete darauf und wurde einem Sklaven gleich: ER wurde wie jeder andere Mensch geboren und war in allem ein Mensch wie wir. ER erniedrigte sich selbst noch tiefer und war GOTT gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum schändlichen Tod am Kreuz.“ Phil 2,6-8 (HfA)
Weil JESUS selbst aber völlig sündlos war, ist ER nicht im Grab verwest. ER ist auferstanden und lebt. ER hat SEINEN Platz in der Gegenwart GOTTES wieder eingenommen, den Platz, den ER bereits vor SEINER Menschwerdung inne hatte.
Paulus war ein angesehener Pharisäer. Sein Status entspricht dem eines Hochschulprofessors heute. Er war überzeugt, dass nur derjenige vor GOTT gerecht ist, der das ganze Gesetz mit seinen 613 Vorschriften, 248 Geboten und 365 Verboten auch tatsächlich einhält.
Paulus trat fanatisch für die Gesetzestreue seiner Landsleute ein. Gnadenlos, voll Hass und mit Gewalt verfolgte er alle die an den auferstandenen CHRISTUS glaubten. Er holte sich sogar vom Hohepriester die Erlaubnis dafür ein, Männer und Frauen ins Gefängnis nach Jerusalem zu schleppen. Apg 9,2 (HfA)
Auf seiner Reise nach Damaskus aber begegnete Paulus dem auferstandenen CHRISTUS:
„Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« »Wer bist du, HERR?«, fragte Saulus. »Ich bin JESUS, den du verfolgst!«, antwortete die Stimme.“ Apg 9,4-5 (HfA)
Nach dieser Begegnung mit JESUS änderte sich das Leben von Paulus radikal. CHRISTUS hat Paulus von seinem religiösen Eifer befreit. Paulus hatte nämlich übersehen, dass niemand dazu imstande ist alle Gebote und Gesetze einzuhalten, außer dem Gesetzgeber selbst. Denn auch schon Moses schrieb:
»Wer alle Forderungen des Gesetzes erfüllt, wird dadurch leben.« Röm 10,5 (HfA) (par 3. Mose 18,5)
Aus dem NT erfahren wir dasselbe:
„Wer nämlich auch nur gegen ein einziges SEINER Gebote verstößt, der hat gegen alle verstoßen und das ganze Gesetz übertreten.“ Jak 2,10 (HfA) (par 3. Mose 18,5)
Niemand ist in der Lage, GOTTES Gerechtigkeitsmaßstab zu erfüllen. Weil wir alle Adams Nachfahren sind, sind alle Menschen vor GOTT schuldig. Weil aber CHRISTUS das Gesetz an unserer Stelle erfüllt hat, werden wir von GOTT angenommen:
„Wer CHRISTUS vertraut, wird von aller Schuld freigesprochen.“ Röm 10,4 (HfA)
Das Evangelium ist keine Religion. Es ist auch keine Theologie. Es ist die absolute befreiende Botschaft: „GOTT hat Dir durch das Erlösungswerk SEINES SOHNES vergeben. ER hat Dich angenommen und gerecht gemacht. Die Gerechtigkeit CHRISTI ist die einzige Gerechtigkeit die vor GOTT zählt. Diese Gerechtigkeit die Du durch CHRISTUS zugesprochen bekommst, ist eine Geschenk. Dieses Geschenk kann sich niemand selbst verdienen. Es ist Gnade, reine unverdiente Gnade.
Genauso vehement wie Paulus zuvor das Einhalten des Gesetzes eingefordert hat, verkündete er nach seiner Bekehrung die befreiende Botschaft von CHRISTSUS. Aus dem ehemaligen Verfolger wurde ein leidenschaftlicher Bekenner und Nachfolger von JESUS. Paulus scheute keine Mühe um zu verkünden:
„Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft GOTTES, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen.“ Röm 10,16 (HfA)
Wir leben in einer Kultur die christliche Werte einfordert. Aber wir schämen uns für das Evangelium. In unseren Ohren klingt es wissenschaftlicher an eine Evolutionstheorie zu glauben. Wir sind bereit Pilgerwege zu laufen, uns an Heiler und Engel zu wenden, aber lehnen JESUS, GOTTES SOHN als einzigen wahren Weg zum VATER, ab. Und doch sagt JESUS:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch MICH.“ Joh 14,6 (ELB) (par Joh 5,26; Joh 10,9; Hebr 10,20; 1Petr 3,18)
Wenn Du Dich für das Evangelium schämst, hast DU noch nicht begriffen was JESUS für Dich am Kreuz getan hat. Alle Deine Anstrengungen GOTT zu gefallen, bringen Dir keine Rettung. Christliche Religionen sind wie eine Tretmühle. Sie gründen auf unseren eigenen Bemühungen. Wir strampeln uns wie in einem Hamsterrad ab, am Ende aber sind wir trotzdem verloren.
Die Botschaft des Evangeliums ist absolut einfach. Jedes Kind kann sie begreifen. Scham ist eine Form von Stolz. Stolz hat unseren Ureltern das Paradies gekostet. Wir leugnen zwar, dass wir von Adam abstammen, aber wir verhalten uns ebenso wie er. Wir wollen uns besser darstellen als wir sind. Und doch hat bereits der Prophet Jesaja vorhergesagt:
„Wir alle irrten umher wie Schafe, die sich verlaufen haben; jeder ging seinen eigenen Weg. Der HERR aber lud alle unsere Schuld auf IHN.“ Jes 53,6 (HfA)
GOTT lud all unsere Schuld auf JESUS. Das bedeutet, dass unsere gesamte Schuld getilgt ist. Die Schuld aus unserer Vergangenheit, aus der Gegenwart und sogar die Schuld die wir noch auf uns laden werden. Denn vor 2000 Jahren hat noch niemand von uns gelebt.
„Was GOTT getan hat, übersteigt alle menschliche Weisheit, auch wenn es unsinnig erscheint; und was bei IHM wie Schwäche aussieht, übertrifft alle menschliche Stärke.“ 1.Kor 1,22-25 (HfA)
Paulus wurde durch seine radikale Umkehr für die Juden unglaubwürdig. Die Römer misstrauten ihm. Und doch blieb Paulus fest dabei, dass wir uns GOTTES Gnadengeschenk nicht verdienen können.
„Dass JESUS CHRISTUS am Kreuz für uns starb, muss freilich all denen, die verloren gehen, unsinnig erscheinen. Wir aber, die gerettet werden, erfahren gerade durch diese Botschaft GOTTES Macht.“ 1 Kor 1,18 (HfA)
Bevor CHRISTUS wieder SEINEN angestammten Platz an der Seite des VATERS einnahm, hat ER uns nicht verwaist zurückgelassen. ER hat den Jüngern verheißen:
„ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch SEINE Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.« Apg 1,8 (HfA)
Jeder der an den gekreuzigten und auferstanden CHRISTUS glaubt, empfängt die Kraft des Hl. GEISTES:
Abhängigkeiten und Süchte verschwinden und verlieren ihre Macht über uns. Unser gesamtes Leben wird durch GOTTES Kraft verwandelt.
Damit Du die Botschaft von CHRISTUS, das Evangelium annimmst, musst Du Deinen Stolz ablegen. Stolz führt uns zur Selbstgerechtigkeit. Das Evangelium aber rückt JESUS in den Mittelpunkt. Es ist eine Frohe Botschaft. Es ist die Botschaft der unverdienten und bedingungslosen Gnade. Schon der Prophet Habakuk hat im AT vorhergesagt:
»Nur der wird GOTTES Anerkennung finden und leben, der IHM vertraut.« Röm 1,17 (HfA)
AMEN