Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Einigkeit und Freude im Herrn – Phil 4,1-9

joy of children

Zur Online-Bibel: Philipper 4,1-9

 

Der heutige Adventsonntag steht ganz im Zeichen der Freude. Was glaubt ihr wie oft der Begriff Freude, in der Hl. Schrift vorkommt? 50x? 100x? 200x?

Für die richtige Antwort gibt es ein Sackerl Gummibärli. Wer die Predigt liest und die richtige Antwort findet, darf sich natürlich das Sackerl Gummibärli auch im Boxenstop abholen.

 

Das Wort Freude ist in der Bibel eines der meistgebrauchten Worte überhaupt. Mit der ganzen Bandbreite an Ableitungen wie: freudvoll, freudig, Freudenfest, wird dieser positiv besetzte Begriff im AT und NT insgesamt 410 x verwendet!

 

Die Fähigkeit sich zu freuen ist offensichtlich allen Lebewesen angeboren. Tiere verleihen ihrer Freude ebenso Ausdruck wie Menschen. Um dem Begriff Freude überhaupt gerecht zu werden, sollten wir uns einmal ansehen, in welchem Zusammenhang dieses Verhalten in der Bibel zum ersten Mal beschrieben wird.

 

In der Erzählung der Schöpfungsgeschichte wird uns berichtet, dass GOTT alle Tiere paarweise geschaffen hat. Nur der Mensch war ursprünglich allein. Bis GOTT entschied:

„Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.“

1 Mo 2,18 (GNB)

 

GOTT erschuf Adam eine Gefährtin. Sie war ein Teil von Adam selbst. GOTT stellte sie vor Adam hin:

„Der freute sich und rief: »Endlich! Sie ist’s! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.“

1Mo 2,23 (GNB)

 

Die atemberaubende Schöpfung mit ihrem gigantischen Reichtum und ihrer Schönheit löste beim Menschen kein so großes Gefühl aus, wie die Tatsache, dass GOTT Adam ein menschliches vis a vis erschaffen hatte. Freude ist offensichtlich nicht abhängig vom materiellen  Besitz. Freude findet ihren Ursprung in einem Gegenüber.

 

Weil die Menschen ihre eigene Erkenntnis aber höher bewerteten als GOTTES Wort verloren sie die Gemeinschaft mit GOTT. Die Freude die Adam für seine Gefährtin empfunden hatte wich einer gegenseitigen Schuldzuweisung. Eifersucht, Streit, Hass, Krankheit und Tod kamen in die Welt. Der Mensch wurde des Menschen Feind.

 

Mit der Menschwerdung von JESUS hat GOTT ein neues Kapitel begonnen. Als JESUS in einem Stall in Bethlehem geboren wurde, überbrachte ein Engel Hirten am Feld die Frohe Botschaft:

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird.“

Lk 2,10 (ELB)(par Jes 9,2; Mt 28,5; Lk 1,13; Lk 24,52)

 

Im Paradies war die Freude des Menschen, auf einen Menschen beschränkt. Diese Freude währte aber nicht lange. Sie führte letztendlich zum Tod der gesamten Menschheit.

 

So wie Eva aus Adam entstanden ist, werden auch wir durch unseren Glauben an JESUS, zu einer neuen Schöpfung. Unsere Abstammung von Adam hat uns den Tod gebracht. CHRISTUS aber hat uns mit dem ewigen Leben beschenkt. Durch unsere Lebensweise waren wir Feinde GOTTES. Weil JESUS stellvertretend für unsere Schuld die Strafe trug, die zur Trennung der Menschen von GOTT führte, haben wir Vergebung erlangt. CHRISTUS hat uns angenommen als wir noch völlig fern von GOTT waren. ER hat uns gerecht gemacht. ER hat uns ein neues HERZ geschenkt. ER hat uns mit SEINER Liebe rein gewaschen. Durch CHRISTUS wurden wir zu Kindern GOTTES. Als JESUS auferstanden ist, hat ER uns als Erben eingesetzt. Eine Fülle an Verheißungen sind unser Nachlass. Als JESUS in den Himmel aufgefahren ist, hat ER uns nicht verwaist zurückgelassen. Durch SEINEN GEIST sind wir für immer und ewig mit dem SOHN und dem VATER verbunden. ER selbst hat uns versprochen:

  „Ihr dürft sicher sein: ICH BIN immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“

Mt 28,20 (HfA) (par Mt 18,20; Joh 14,23)

 

Weil wir CHRISTUS kennen, ist GOTT kein unnahbarer und ferner GOTT mehr. GOTT ist auch kein Mensch der uns belügt. GOTT hält was ER uns zugesagt hat:

  „Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, (par Röm 5,5; Kol 2,14; 1Petr 3,22; 1Joh 4,9) weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe GOTTES trennen, die er uns in JESUS CHRISTUS, unserem Herrn, schenkt.“

Röm 8,38-39 (HfA)

 

Wenn wir unsere Erwartungen auf Menschen richten, werden wir leider all zu oft enttäuscht.

 

Als ich noch ein Kind war, stand für mich fest: Wenn ich einmal erwachsen bin, werde ich Weihnachten unter einem dichten, hohen Tannenbaum feiern. Denn unser Weihnachtsbaum daheim fiel immer sehr klein aus. Als ich ins Teenageralter kam, wurden überhaupt nur mehr ein paar Zweige rund um eine Holzkrippe gelegt.

 

In unserem ersten Ehejahr haben wir auf unserem Betriebsgelände zusätzlich zum Shopverkauf auch noch Weihnachtsbäume angeboten. Ein Baum war schöner als der andere. Eine Silbertanne aber war der Star unter allen Bäumen. Sie war groß, die Zweige samtig und dicht. Jede einzelne Nadel glänzte, als wäre sie mit Silber überzogen. Auch mein Mann fand diese Tanne wunderschön. Kurz vor Weihnachten war dieser Baum immer noch nicht verkauft. Er war auch nicht gerade billig.

 

Am Weihnachtstag kümmerte ich mich zu Hause um die Weihnachtdekoration und das Weihnachtsessen. Für den Christbaum war Wolfgang zuständig. Während ich Weihnachtlieder vor mich hinsummte, überlegte ich, wie wir wohl den großen Baum unbeschadet durch die Tür bringen könnten. Als es Nachmittag wurde und Wolfgang immer noch nicht heim kam, fuhr ich zum Betrieb. Alles war bereits dunkel. Nur in der Servicebox brannte noch Licht.

 

Als ich in die Werkstatt trat, war Wolfgang so beschäftigt, dass er mein Kommen gar nicht bemerkte. Völlig vertieft werkelte er mit einem Bohrer an einem Baum. Eigentlich war es gar kein Baum. Es war nur ein etwas stärkerer Ast. Weil alle Christbäume verkauft wurden hatte mein Mann aus den übrig gebliebenen Zweigen in mühevoller Kleinarbeit einen neuen Christbaum gebastelt. Stolz präsentierte er mir nun sein Werk.

 

Mir kamen die Tränen. Ich war bitter enttäuscht. Ganz vielen Menschen ergeht es ähnlich. Wochen vor Weihnachten stürzen sie sich in eine nervenraubende Weihnachtshektik. Es wird gekauft, geputzt und mit Feuereifer dekoriert. Am Weihnachtstag liegen bei vielen Menschen dann die Nerven blank. Enttäuschung und Streit sind vorprogrammiert. Alles andere als Freude stellt sich ein.

 

Als der Apostel Paulus seine Glaubensgeschwister in Philippi mit einem Sendeschreiben aufforderte: „Freuet euch!“ bestand eigentlich gar kein Anlass zur Freude. Es herrschte dicke Luft. Der Gemeindesegen hing schief. Zwei Glaubensschwestern, die mit Paulus gemeinsam, entscheidend zur Verbreitung des Evangeliums beigetragen hatten, waren in Streit geraten.

 

Paulus mischte sich in ihre Streitigkeiten aber nicht ein. Er beginnt seinen Brief überaus wertschätzend. Er redet die Gläubigen als „meine Freude, meine Krone,“ an.

 

Eine Krone ist der kostbarste Schmuck eines Königs. Sie drückt sein Amt und seine Würde aus. Bereits mit seiner Anrede macht Paulus den Streitenden ihre Stellung als Christen bewusst. Er fordert sie auf:

  „steht fest in dem HERRN, ihr Lieben.“

Phil 4,1 (LU 2017)

 

Der Befehl „steht fest“ stammt aus dem Militärbereich. Zur Zeit von Paulus standen sich Soldaten noch im Zweikampf gegenüber. Wer dabei nicht fest stand, den riss die eigene Waffe zu Boden. Er konnte dem Gegner keine Parole bieten.

 

Wir befinden uns in einem geistlichen Kampf. In diesem Kampf kämpfen wir nicht gegen Fleisch und Blut sondern gegen Satan und seine Dämonen. Diesen ungleichen Kampf können wir aber nur dann gewinnen, wenn wir im Glauben fest stehen. Es kommt nicht so sehr darauf an wie stark wir sind, sondern wie tragfähig das Fundament ist, auf dem wir stehen. Das Rüstzeug um einen geistlichen Kampf zu gewinnen hat uns JESUS geschenkt. ER führt uns zum Sieg. JESUS ist unser Schirm unser Helm und unsere Heil.

 

Überall dort wo Menschen aufeinander treffen, prallen unterschiedliche Erwartungen aufeinander. Hätten sich die Geschwister in Philippi um wesentliche Glaubensfragen gezankt, hätte sich Paulus mit Sicherheit eingemischt. Denn zu grundsätzlichen Glaubensinhalten nahm Paulus immer Stellung.

 

Paulus macht uns mit seinem Brief deutlich: Wir sollen nicht auf das Trennende sehen. Wir sollen unseren Blick auf CHRISTUS richten. Auch wenn unsere Erwartungen nicht immer so erfüllt werden, wie wir uns vorstellen, haben wir allen Anlass zur Freude: Denn unsere Freude gründet in CHRISTUS. Je mehr wir uns der Stellung bewusst sind, die wir in und durch CHRISTUS vor unserem himmlischen VATER haben, werden Streitigkeiten auf das reduziert was sie in Wahrheit sind: Angriffe Satans um Ehen, Familien und Freundschaften zu zerstören. Satan will uns die Freude nehmen. Satan schürt Streit und treibt in eine ohnehin schon angeknackste Situation seine tödlichen Giftpfeile.

 

Wo CHRISTUS der Mittelpunkt ist, prallen die zerstörerischen Pfeile Satans aber ab. Weil CHRISTUS uns vergeben hat, als wir selbst noch im tiefsten Unglaubensmorast gesteckt sind, sollen wir andere Menschen ebenso annehmen, wie uns CHRISTUS angenommen hat. Wie diese Annahme aussehen soll, erfahren wir aus dem Philipperbrief:

„Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der HERR ist nahe!“

 

Wenn wir einander so annehmen, wie uns CHRISTUS angenommen hat, wird unser Christsein ansteckend. Dann werden Gemeinden zu Oasen in denen Menschen Heilung erfahren.

 

Die Aufforderung zur Freude richtet der Apostel Paulus aber nicht nur an die Philipper Gemeinde auch im Thessalonicher Brief ermutigt uns Paulus:

„Freut euch allezeit!“

1Thes 5,16 (ELB) (par Phil 4,4)

 

Weil CHRISTUS unser Retter, Bruder und Freund ist, dürfen wir uns nicht nur freuen, wir haben sogar die Verpflichtung zur Freude. Wenn wir mit eingezogenem Kopf und hängenden Schultern rumrennen, erkennt niemand warum wir uns überhaupt freuen. Unser Leben soll die Freude über unsere Errettung wiederspiegeln. Damit geben wir GOTT die Ehre. Damit loben und danken wir IHM.

 

Vielleicht werdet ihr jetzt einwerfen, dass es unmöglich ist, sich auf Knopfdruck zu freuen. Wenn man den Berichten in den Medien folgt, ist einem ja eher nach Heulen, als nach Freude zumute. Denn nie wurden Christen grausamer verfolgt als heute. Die Nachrichten über Katastrophen, Terror, und Gewalt überbieten einander förmlich an Grausamkeit. Schicksalsschläge, Enttäuschungen und Krankheiten verdüstern das Leben. Das ist leider wahr. Denn wir leben nicht mehr im Paradies. Wir leben in einer gefallenen Schöpfung.

Wir brauchen die Wirklichkeit nicht verharmlosen, schönreden und unter den Teppich kehren, weil wir bald Weihnachten feiern. Wir müssen nicht so tun, als ob es all die Schrecknisse rund um uns herum, nicht gibt. Wir brauchen auch nicht zu leugnen, dass uns manches belastet. Auch unsere Unsicherheiten und Zweifel müssen wir weder verstecken noch verdrängen. Der Apostel Paulus tut’s schließlich auch nicht.

 

Als Paulus diesen Brief an die Gemeinde in Philippi schrieb, ging es ihm alles andere als gut. Der Apostel Paulus verfasste diese Zeilen im Gefängnis, als er fürchten musste, dass er zum Tode verurteilt wird.

 

Wie wenig Anlass zur Freude für Paulus tatsächlich bestand, entnehmen wir seinem Brief an die Korinther:

Paulus wurde von seinen Landsleuten geschlagen. Drei Mal wurde er mit Stöcken verprügelt. Ein Mal wurde er gesteinigt. Er hat Schiffbruch erlitten. 24 Stunden ist er am offenen Meer herumgetrieben. Naturgewalten machten Paulus zu schaffen. Er wurde von Räubern genauso bedroht wie vom eigenen Volk und falschen Glaubensbrüdern. Paulus durchwachte Nächte, hatte nicht genügend anzuziehen und fror in der Kälte. Er litt Hunger und Durst. Das alles ertrug Paulus um seine Glaubensgeschwister zu stärken. 2 Kor 11,24-28 (NEÜ)

 

Damit wir Freude unabhängig von den Umstände erfahren, in denen wir uns gerade befinden, fordert uns JESUS auf:

„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet.“

Mt 6,25 (LU 2017)

 

Ebenso ermutigt uns auch der Apostel Petrus:

„Alle eure Sorge werft auf IHN; denn ER sorgt für euch.“

1Petr 5,7 (LU 2017)

 

Wenn Ihr Eure Freude aus materiellen Dingen schöpft, dann ergeht es Euch so, wie mir damals. Ihr werdet bitter enttäuscht werden. Wenn Du aber Deine Freude von JESUS abhängig machst, wird Dein Herz froh. Du wirst erfüllt mit Lob und Dank. Nur wer CHRISTUS im eigenen Leben begegnet, erlebt Freude und weiß wie sich Frieden anfühlt.

 

JESUS ist kein kleines Kind in der Krippe geblieben. ER ist auferstanden und lebt. DU kannst IHM überall begegnen. ER ist nur ein Gebet weit von Dir entfernt. Es ist unwichtig wie oft Du versagt hast. Wenn JESUS Dein Zentrum ist, fließt GOTTES Segen, SEINE Gunst und Gnade in Dein Leben. Es ist egal wie schwierig Deine Lebenssituation jetzt aussieht, was immer Dir zu schaffen macht und Dich bedrückt: Zieh einen Schlußstrich unter Dein altes Leben. Lade Deine ganzen Sorgen bei JESUS ab. GOTT selbst sorgt für Dich. Nichts ist für GOTT zu klein. Kein Anliegen ist für IHN zu groß. Du musst nicht perfekt sein um zu JESUS zu kommen. Komm so wie Du bist. JESUS schenkt Dir einen Neuanfang. CHRISTUS macht Dich perfekt!

 

Selbst wenn die ganze Welt ins Wanken gerät, nirgendwo ein Stein mehr auf dem anderen steht, wird Deine Freude nicht aufhören, wenn JESUS die Quelle Deiner Freude ist. Denn dann trägt Deine Freude einen Namen, der über allen anderen Namen steht: JESUS CHRISTUS, mein Heiland und GOTT.

 

Ob Du Dich freuen willst, liegt bei Dir. Freude ist kein Gefühl. Freude ist (D)eine Entscheidung. JESUS CHRISTUS hat sich vor mehr als 2000 Jahren bereits für Dich entschieden.

 

AMEN