Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Die Auferweckung des Lazarus – Joh 11,1-45

Leeres Grab von Lazarus

Zur Online-Bibel: Johannes 11,1-45

 

Unser ehemaliger Nachbar, ich nenne ihn immer unseren „Ex“, kam eines Tages zu uns in den Betrieb. Er war alleine. Normaler Weise begleitete ihn sein Hund. Noch bevor mein Ex „Hallo“ sagte, beschnupperte mich sonst sein Hund.

Ich merkte gleich, dass irgend etwas nicht in Ordnung ist. Der Mann war grau im Gesicht. Er griff in seine Brusttasche. Wortlos reichte er mir ein zusammengefaltetes Papier. Es war ein Patenzettel. Darauf abgebildet war Argon, sein Hund. Die Fellnase hatte den Mann durch viele Höhe und Tiefen seines Lebens begleitet. Argon und den Mann hatte ich immer nur im Doppelpack erlebt. Der Verlust von Argon tat auch mir weh. Wir weinten beide.

 

Der Tod seines treuen Begleiters war für diesen Mann schmerzvoll. Er hat dem Mann ein Loch ins Herz gerissen. Es war aber auch der Moment eines Neuanfangs. Das Herz meines „Ex“ war zum ersten Mal offen, für die Liebe von JESUS.

JESUS hatte Lazarus und seine Schwestern liebgewonnen. Maria hatte die Füße des HERRN mit ihren Tränen gewaschen. Sie hatte sie mit ihrem Haar getrocknet und mit Öl gesalbt. JESUS hat das Ansehen von Maria wiederhergestellt. ER hat sie aufgerichtet und einem Pharisäer gegenüber sogar als Vorbild, hingestellt. JESUS hat vielen Menschen geholfen. Überall wo ER hinkam heilte ER alle Kranken.

 

Auch Lazarus ist eines Tages schwer erkrankt. Die Schwestern haben alles was in ihrer Macht steht versucht, um Lazarus zu helfen. Aber sein Zustand verschlechterte sich immer mehr. Da keimt plötzlich Hoffnung in den Geschwistern auf: JESUS! Wenn jede menschliche Hilfe versagt, da kann nur JESUS helfen.

JESUS ist ein Freund der Familie. ER war oft bei den Geschwistern zu Besuch. JESUS war nicht fern. Ganz in ihrer Nähe, nur knappe 3 Km weiter, zog JESUS mit den Jüngern, predigend umher. Da schickten die Schwestern eine eilige Nachricht zu JESUS:

„HERR, siehe, der, den DU lieb hast, liegt krank.“

Joh 11,3 (LU 2017)

 

Die Botschaft war unmissverständlich. Es war die direkte Aufforderung an JESUS: „Komm schnell! Hilf Lazarus! Es geht ihm sehr schlecht!“

Der Name Lazarus heißt aus dem Hebräischen übersetzt: „GOTT hilft“. Aber der Zustand von Lazarus verschlimmerte sich immer mehr. Voll Erwartung hoffen die Geschwister auf die Hilfe des HERRN.

Rechtzeitig erreicht JESUS der Hilfeschrei der Geschwister. Aber JESUS versichert den Jüngern:

„Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung GOTTES, dass der SOHN GOTTES dadurch verherrlicht werde.“

Joh 11,4 (LU 2017)

 

Während die Jünger davon ausgehen, dass Lazarus bereits am Weg der Genesung ist, reagieren Maria und Marta voll Unverständnis: Wie kann JESUS ihren Bruder und damit auch sie selbst, so völlig in Stich lassen? Dass JESUS 2 Tage später nun doch zu Lazarus aufbrechen will, verwundert jetzt auch die Jünger. Da erklärt JESUS den Jüngern:

  „Lazarus ist gestorben und ICH BIN froh um euretwillen, dass ICH nicht da gewesen bin, auf dass ihr glaubt“

Joh 11,14-15 (LU 2017)

 

Die Jünger wissen um die herzliche Beziehung von JESUS zu Lazarus. Die Jünger wissen aber auch, dass JESUS von der religiösen Obrigkeit, lebensbedrohlich verfolgt wird. (Joh 10,36)Trotzdem erklären sie sich bereit, den Weg zu Lazuarus gemeinsam mit JESUS anzutreten, selbst auf die Gefahr hin, zu sterben.

Die beiden Schwestern von Lazarus sind vom Tod ihres Bruders, tief betroffen. Aber noch viel mehr schmerzt sie das Verhalten von JESUS. In ihrer größten Not hat JESUS sie alleingelassen. Rechtzeitig haben sie JESUS um Hilfe gebeten. Alle 3 Geschwister standen in herzlicher Beziehung zu JESUS. JESUS wusste, dass Maria und Marta ein entbehrungsreiches Leben bevorstehen würde, wenn Lazarus, der einzige Mann in der Familie, stirbt.

 

Als Martha erfährt, dass JESUS zu ihnen unterwegs ist, eilt sie dem HERRN entgegen. Als sie auf JESUS trifft, kann sie ihren Vorwurf nicht mehr zurückhalten:

  „HERR, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“

Joh 11,21 (LU 2017)

 

Lazarus liegt bereits seit 4 Tagen im Grab. In heißen Ländern setzt die Verwesung eines Toten recht rasch ein. Obwohl nach Menschenermessen keinerlei Hoffnung mehr auf Heilung besteht, ist Marta trotz allem immer noch überzeugt, dass JESUS sogar auch nach dem Einsetzen des Todes noch helfen kann. Marta ist sich bewusst, dass JESUS nicht aus eigener Vollmacht, sondern ganz aus der Vollmacht GOTTES handelt. Marta ist überzeugt, dass GOTT jedes Gebet von JESUS erhört.

Da spricht JESUS zu ihr:

„Dein Bruder wird auferstehen.“

Joh 11,23 (LU 2017)

 

Marta ist ein gläubige Jüdin. Sie ist überzeugt, dass GOTT alle Toten einmal auferwecken und richten wird. Trotzdem klingt Enttäuschung aus ihrer Antwort:

„Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“

Joh 11,24 (LU 2017)

 

Da führt JESUS Marta im Glauben weiter. Sie sollte erkennen, dass ER selbst GOTT ist.

„JESUS spricht zu ihr: ICH BIN die Auferstehung und das Leben. Wer an MICH glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an MICH, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“

Joh 11,25-26 (LU 2017)

 

JESUS lenkt Martas Blick weg von Lazarus, weg von ihrem eigenen Schmerz. ER öffnet ihr die Augen, IHN selbst als GOTT zu erkennen. Marta antwortet JESUS:

„Ja, HERR, ich glaube, dass du der CHRISTUS bist, der SOHN GOTTES, der in die Welt kommt.“

Joh 11,27 (LU 2017)

 

Eilig berichtet Marta ihrer Schwester Maria, dass JESUS hier ist. Sofort lässt Maria alles liegen und stehen und läuft geradewegs zu JESUS. Die Trauergäste aber meinen, Maria hat sich auf den Weg zum Grab des Bruders, gemacht. Um sie nicht in ihrem Schmerz alleine zu lassen, begeben auch sie sich zum Grab des Verstorbenen.

Als Maria auf JESUS trifft, begegnet sie IHM genauso vorwurfsvoll wie die Schwester:

 

„HERR, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“

Joh 11,32 (LU 2017)

 

JESUS ist tief betroffenen vom Leid der Schwestern. ER ist ergriffen vom Weinen der Trauergäste. Auch JESUS weint. Die Juden sehen SEINE Tränen. Sie sind überzeugt, dass JESUS den Verlust von Lazarus beweint. Gleichzeitig wird bei den Trauergästen aber auch der Vorwurf laut: „Einen Blinden konnte ER wieder sehend machen, hätte ER da nicht auch den Tod von Lazarus verhindern können?“

JESUS weint. GOTT fühlt mit uns. ER steht nicht außerhalb unseres Leidens. Die Tränen von JESUS sind mitfühlend, aber auch voll Zorn und Schmerz, darüber, dass durch die Sünde der ersten Menschen der Tod zu allen Menschen kam:

 

„Denn der Sünde Sold ist der Tod;“

Röm 6,23 (LU 2017)

 

Beim Grab aber geschieht das Gewaltige. JESUS der HERR des Lebens, tritt der Macht des Todes gegenüber. Der Schöpfer tritt dem Vernichter der Geschöpfe entgegen.

Am Grab gibt JESUS den Auftrag, den Stein, der die Höhle verschließt, weg zu rollen. Da meint die praktisch denkende Martha: „Lazarus stinkt doch schon. Er liegt schon 4 Tage begraben. Immer noch ist Marta in ihrer menschlichen Denkweise gefangen. Aber JESUS sagt:

  „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit GOTTES sehen?“

Joh 11,40 (LU 2017)

 

Dann schoben sie den Stein weg.

„Und der Verstorbene kam heraus,“

Joh 11,44 (LU 2017)

 

Aber wie sah Lazarus aus, als er aus dem Grab kam?

„Hände und Füße waren mit Grabtüchern umwickelt, und auch sein Gesicht war mit einem Tuch verhüllt.“

Joh 11,44 (LU 2017)

 

Lazarus lebte zwar, aber mit welchen Einschränkungen? Die Binden hinderten ihn am Gehen. Die Tücher raubten ihm die Sicht. Deshalb gibt JESUS den Auftrag:

„Löst die Binden und lasst ihn gehen!“

Joh 11,44 (LU 2017)

 

Durch den Tod von Lazarus erkannten die Menschen, dass JESUS die Macht über Leben und Tod hat. Dass ER tatsächlich der verheißene MESSIAS ist. Viele die die Auferstehung von Lazarus miterlebten, kamen zum Glauben an JESUS.

Bei dieser Begebenheit haben gleich mehrere Personen vom Tod zum Leben gefunden. Nicht nur Lazarus ist auferstanden. Auch die beiden Schwestern sind von ihrem geistlichen Tod zu einem geistlichen Leben erwacht. Der leibliche Tod kann nur unser menschliches Leben vernichten. Das ewige Leben erhalten aber alle Menschen, die an JESUS CHRISTUS glauben. (Röm 6,23) Die in CHRISTUS den Mensch gewordenen, am Kreuz für unsere Schuld gestorbenen und auferstanden SOHN GOTTES erkennen.

 

Sicherlich hätte JESUS, Lazarus bereits aus der Ferne heilen können, wie ER dies auch bei anderen Gelegenheiten getan hat. Ein Wort von JESUS hätte genügt und Lazarus wäre gesund geworden. Davon waren auch beide Schwestern felsenfest überzeugt. Dennoch hat JESUS zugelassen, dass Lazarus stirbt.

JESUS will unser Augenmerk nicht auf Wunder lenken. ER will, dass wir durch Wunder, SEINE VOLLMACHT als GOTT erkennen.

JESUS hat Lazarus zum Leben erweckt. ER hat ihm aus dem Tod herausgerissen. Aber auch das Leben das JESUS Lazarus schenkte, trug Todesschatten. Seit der Auferstehung von JESUS, hat unser künftiger Tod aber nicht das letzte Wort. JESUS schenkt jedem, der an IHN glaubt ein ewiges Leben, ein Leben das über unser Sterben hinausreicht.

 

Solange wir JESUS nicht als unseren Erlöser angenommen haben, sind auch wir tot. Im Epheserbrief erinnert der Apostel Paulus die Gemeinde:

„Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.“

Eph 2,1-2 (LU 2017)

 

Seit dem Sündenfall, sind alle Menschen geistlich tot. Sie sind vom geistlichen Leben genauso abgeschnitten, wie der tote Lazarus, von den noch lebenden Menschen außerhalb der Grabkammer .

JESUS hat nicht nur Lazarus aus dem Grab herausgeholt. ER will auch Dich vom geistlichen Tod zum Leben erwecken. JESUS selbst sagt:

„Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. ICH aber bringe Leben – und dies im Überfluss.“

Joh 10,10 (HfA)

 

Weil die ersten Menschen auf die geschickte Täuschung von Satan hereinfielen, mussten sie das Paradies verlassen. Sie wurden von GOTTES Gegenwart, getrennt. Der geistliche und leibliche Tod war die Folge ihres Unglaubens.

Weil GOTT die Menschen aber über alles liebt, wollte ER nicht, dass jemand verloren geht. Deshalb wurde JESUS Mensch. ER kam in die Welt, um die Menschen von ihrer Schuld und den Folgen ihres Ungehorsams zu erlösen.

Oftmals passieren in unserem Leben Dinge, die wir nicht verstehen. Wir kennen JESUS, haben im Religionsunterricht von IHM gehört aber wissen nicht, dass ER der lebendige GOTT ist. Wir beten und können nicht begreifen, warum GOTT nicht handelnd eingreift.

Die allermeisten Menschen müssen irgendetwas in ihrem Leben begraben, bevor sie GOTT persönlich kennenlernen. JESUS selbst sagt:

„Wahrlich, wahrlich, ICH sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“

Joh 12,24 (LU 2017)

 

GOTT lässt in unserem Leben mancherlei zu, was wir nicht verstehen. Nicht immer sind unsere Pläne deckungsgleich mit GOTTES Plänen. Durch den Propheten Jesaja lässt uns GOTT kundtun:

„Denn MEINE Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht MEINE Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch MEINE Wege höher als eure Wege und MEINE Gedanken als eure Gedanken.“

Jes 55,8-9 (LU 2017)

 

Geradezu tröstlich sind hier die Worte vom Apostel Paulus:

„Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die GOTT lieben;“

Röm 8,28 (NGÜ)

 

Wie Lazarus bist auch DU, wenn Du GOTTES Wort hörst, zum Leben berufen. Ohne JESUS befindest Du Dich in einem Grab. Du lebst zwar, aber Du bist geistlich tot. Wenn Du dem Ruf von JESUS folgst, kannst Du Dein altes Leben zurücklassen. JESUS will auch Dich aus Deiner modrigen Grabkammer befreien.

 

Die Binden, die Lazarus die Luft wegnahmen, seine Sicht einschränkten und ihm am Gehen hinderten, tragen allesamt einen Namen: Es sind negative Erlebnisse die sich in unseren Verstand eingegraben haben. Es sind Zweifel und Enttäuschungen die wir nicht loslassen. Auch Festlegungen, negative Sätze die Menschen über Dir ausgesprochen haben können Dich binden. Ebenso kann es Dir mit Geheimnissen ergehen, die Du in Deinem Herzen vergraben hast, weil Du Dich dafür schämst.

Auch die Auseinandersetzung mit Okkultismus und Esoterik kann Dich binden. Aber JESUS ist gekommen um die Gefangenen zu befreien und ihre Fesseln zu lösen. (Jes 61,1-2)

Bindungen haben nur solange Macht über Dich, solange Du sie nicht ins Licht GOTTES bringst. JESUS ist nicht gekommen um uns unsere Verfehlungen vorzuhalten. JESUS ist gekommen um uns zu retten, um uns vom Tod zum Leben zu führen.

 

Der Ruf: „Lazarus komm heraus!“ gilt auch Dir. Komm heraus aus dem Grab, Deiner negativen Gedanken, Deiner Ängste und Süchte. Komm heraus aus dem Grab Deiner Verletztheit, Deiner Selbstsucht, Deiner Selbstverliebtheit und Deiner Menschenfurcht.

Damit aber alle Fesseln Deines alten Lebens gelöst werden, brauchst Du Menschen die Wegbereiter zu JESUS sind. JESUS forderte die Trauergäste auf:

„Hebt den Stein weg!“

Joh 11,39 (LU 2017)

 

„Nehmt ihm die Tücher ab und lasst ihn gehen.“

Joh 11,44 (LU 2017)

 

Lazarus konnte sich alleine, weder aus dem Grab, noch von den Tüchern die ihm behinderten, befreien. So wie Lazarus hindern auch uns Grabtücher aus unserem alten Leben daran, die Freiheit zu erleben, die CHRISTUS uns schenkt.

Wir schaffen es nicht aus eigener Kraft, den Stein wegzuwälzen, der uns vom Leben trennt. Wir schaffen es nicht einmal aus eigener Kraft unsere Binden zu lösen. Egal wie DU Dich auch abmühst, aus Deinem alten Leben, kannst Du Dich niemals selbst befreien. Wirkliche Befreiung geschieht nur, wenn Du zulässt, dass JESUS Dich befreit.

 

„Nur wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei.“

Joh 8,36 (NGÜ)

 

AMEN