Zur Online-Bibel: Lukas 3,1-14 (HfA)
Wie kann man sich ein Ereignis am besten einprägen? Man verknüpft Jahreszahlen mit Personen aus der Politik, Wirtschaft und Religion. Genauso ist Lukas vorgegangen.
An Hand dieser Eckdaten rollt der Geschichtsforscher Lukas das Zeitgeschehen rund um JESUS auf. Sein Wissen bezog Lukas von Augenzeugen. Deshalb sind die Berichte von Lukas so, als würde ein Reporter unmittelbar vor Ort über ein bestimmtes Geschehen informieren.
Die Menschen die uns im Lukasevangelium vorgestellt werden, sind alle in irgendeiner Weise in die Heilsgeschichte Israels verflochten: Johannes der Täufer wurde durch Herodes ermordet. Kaiphas der amtierende Hohepriester war federführend bei der Verurteilung von JESUS. Pontius Pilatus ließ das Todesurteil an JESUS vollstrecken.
Als Johannes der Täufer, ein Sohn aus dem Priestergeschlecht des Zacharias, öffentlich auftrat, hatte 450 Jahre lang, kein Prophet mehr zu Israel gesprochen. Eindringlich forderte der Prophet das Volk auf:
»Kehrt um zu GOTT und lasst euch von mir taufen! Dann wird ER euch eure Sünden vergeben.« Lk 3,3 (HfA)
Als die Israeliten dem Aufruf von Moses folgten kehrten sie Ägypten den Rücken. Der Weg durchs Meer versinnbildlichte die Taufe. Nachdem sich die Wassermassen hinter dem Volk schlossen, waren sie von ihrem alten Leben abgeschnitten. Das neue Leben in der Gegenwart GOTTES hätte beginnen können.
Umkehr und Taufe sind Stationen am Weg zur Errettung. Sie sind aber noch nicht die Rettung selbst. Johannes der Täufer war der Wegweiser hin zu JESUS. Durch ihn erfüllte sich die Prophetie von Jesaja:
»Jemand ruft in der Wüste: ›Macht den Weg frei für den HERRN! Räumt alle Hindernisse weg!« Lk 3,4 (HfA)
Wenn in der heutigen Zeit ein hoher Besuch erwartet wird, rollt man einen roten Teppich aus. In der Antike wurden eigene Prachtstraßen angelegt, wenn die Ankunft eines Kaisers oder Königs bevorstand. Noch heute tragen in vielen Städten besonders prunkvolle Straßen die Namen dieser Personen.
Der König den Johannes ankündigte, musste wahrhaft groß sein. Denn Johannes verlangte von den Menschen;
»Jedes Tal soll aufgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden, krumme Wege sollen begradigt und holprige Wege eben werden! Dann werden alle Menschen sehen, wie GOTT Rettung bringt!‹«
Lk 3,5-6 (HfA)
Der Bau einer Prunkstraße kostete auch in der Antike ein Vermögen. Geld, Arbeitskraft und Einsatz waren dazu notwendig. Auch heute noch verschlingt der Straßenbau Unsummen an Steuergeldern. Damals aber mussten in mühevoller Handarbeit, Berge abgetragen und Täler aufgeschüttet werden. Weil die technischen Hilfsmittel dazu größtenteils fehlten, wurden für den Straßenbau vor allem Sklaven, Gefangene und natürlich auch Juden, herangezogen. Unter der römischen Herrschaft erging es den Israeliten ähnlich wie damals in Ägypten. Die Menschen waren verarmt, wurden von den Römern ausgebeutet. Viele Israeliten waren krank und litten Hunger. Das Ausmaß ihrer Leiden hatte einen absoluten Höchstpunkt erreicht.
Der Aufforderung: „Kehr um“ folgen die allermeisten Menschen nur, wenn sie sich durch ihre Umkehr einen persönlichen Nutzen erwarten. Weil die Israeliten große Sehnsucht hatten, dass sich ihre Situation endgültig zum Besseren wendet, kamen sie in Scharen um sich taufen zu lassen. Viel zu lange schon hatten sie das Joch der Fremdherrschaft getragen.
Johannes aber durchschaute das Motiv ihrer Herzen. Er schleudert ihnen sehr harte Worte entgegen:
»Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch auf den Gedanken gebracht, ihr könntet dem kommenden Gericht GOTTES entrinnen? ‹« Lk 3,7 (HfA)
Der Ausdruck „Schlangenbrut“ hat gleich eine mehrfache Bedeutung: Durch eine Schlange wurden die ersten Menschen im Paradies verführt. Ihre Lüge hat das Herz der Menschen vergiftet. Das tödliche Gift hat bereits im Paradies Wirkung gezeigt. Die Schuld an ihrem Ungehorsam schob die Frau auf die Schlange. Der Mann machte die Frau dafür verantwortlich und damit letztendlich GOTT. Die Ursache für ihre Verfehlung suchten unsere Stammeltern nicht bei sich selbst. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Unser Verhalten unterscheidet sich überhaupt nicht vom Verhalten der Menschen im Paradies. Für unser eigene Unzulänglichkeit machen wir das Elternhaus, die soziale Situation, die Bildung und viele andere Umstände verantwortlich. Uns selbst aber entschuldigen wir.
Weil aber alle Menschen von denselben Stammeltern abstammen, sagt der Apostel Paulus:
„Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen;“ Röm 3,12-13 (SCH 2000)
Solange wir uns der Gefahr in der wir uns befinden nicht wirklich bewusst sind, sehen wir gar keine Veranlassung den Weg den wir eigenschlagen haben zu ändern. Es ergeht uns wie den Autofahrern die auf eine gebrochene Brücke zu rasten.
In der Nähe dieser Brücke fischten regelmäßig zwei Angler. Weil kein Geld vorhanden war die Brücke zu reparieren, bastelten sich die beiden Männer ein Transparent. Mit großen Buchstaben stand darauf: „Kehr um, sonst bist du verloren!“
Jedes Mal wenn ein Auto die Straße entlangfuhr, sprangen die beiden Männer auf und rannten mit dem Transparent zu dem Fahrzeug. Die Autofahrer aber reagierten verärgert.
„Verschwindet ihr religiösen Spinner!“ war noch das Harmloseste, was sie zu Hören bekamen. Manche Autofahrer stiegen sogar extra aufs Gas und rasten auf die Brücke zu. Mit einem lauten „Platsch“ versanken sie unmittelbar darauf, in den Fluten.
Da meinte der eine Angler zum anderen: „Hätten wir verhindert, dass die Leute untergehen, wenn wir ihnen gesagt hätten, die Brücke ist gebrochen?“
GOTT hatte den ersten Menschen im Paradies unmissverständlich dargelegt, was ihnen bevorsteht wenn sie SEINE Warnung missachten. Trotzdem haben sie GOTTES Wort nicht ernst genommen. Genauso erging es den Autofahrern die auf die Warnung der Angler nicht reagierten.
Seit dem Sündenfall ist unsere Beziehung zu GOTT zerbrochen. Wir rasen durchs Leben. Wir sind uns gar nicht bewusst, dass wir geradewegs auf einen Abgrund zusteuern.
Weil eine Taufe ohne Umkehrbereitschaft nur ein wirkungsloses religiöses Ritual darstellt, forderte Johannes die Israeliten auf:
„Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu GOTT umkehren wollt!“ Lk 3,8 (HfA)
Die Israeliten hatten das Gesetz von Moses. Sie wussten was gut und böse ist. Sie hatten sogar geschworen das Gesetz und die Gebote zu halten. Aber sie konnten es nicht. Ihr Handeln bewies das Gegenteil.
Seit unsere Stammeltern die Gegenwart GOTTES verlassen mussten, sind wir nicht mehr dazu imstande, Gutes zu tun. Auch wenn wir uns noch so sehr abmühen das Gesetz und die Gebote zu halten, werden wir versagen. Denn es fehlt uns die Kraft dazu.
Auch der Apostel Paulus musste erkennen:
„Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch.“ Röm 7,19 (HfA)
Der Apostel Paulus hatte dem Gesetz von Moses mit ganzem Herzen zugestimmt. Er hatte sich bemüht das ganze Gesetz mit all seinen Regeln und Vorschriften zu halten. Trotzdem musste er erkennen, dass er gar nicht dazu in der Lage war, das Gesetz zu halten. Ein ganz anderes Gesetz war in ihm wirksam:
„Es ist das Gesetz der Sünde, das mein Handeln bestimmt.“ Röm 7, 23 (HfA)
Völlig verzweifel bekannte Paulus:
„Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft befreien?“ Röm 7,24 (HfA)
Gleich darauf ruft er uns die Frohe Botschaft zu:
„GOTT sei Dank! Durch unseren Herrn JESUS CHRISTUS bin ich bereits befreit.“ Röm 7,25 (HfA)
Die Israeliten meinten, weil sie zum auserwählten Volk GOTTES gehören und Abrahams Kinder sind, wären sie privilegierter als alle anderen Menschen.
Johannes der Täufer aber machte den Israeliten deutlich:
„Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: GOTT kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen für Abraham hervorbringen.“ Lk 3,8 (HfA)
JESUS sprach noch viel deutlichere Worte: „Nicht Abraham ist euer Vater, sondern Satan!“ Joh 8,37-44
Die meisten Menschen denken wie die Israeliten damals. GOTT aber hat einen anderen Maßstab. Neutralität gibt es bei GOTT nicht. ER sagt, der Sünde Sold ist der Tod. Röm 6,23
Erst durch unsere Bekehrung, durch unsere bewusste Entscheidung das Erlösungswerk von JESUS anzunehmen, wechseln wir den Herrschaftsbereich.
Johannes der Täufer hat den Israeliten den Weg hin zu JESUS gewiesen. Er hat ihnen ganz deutlich vor Augen gestellt:
»Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.« Lk 3,9 (HfA)
Die Axt die bereits zum Gericht über Israel erhoben war, hat weder Israel noch uns getroffen. JESUS CHRISTUS wurde an unserer Stelle am Kreuz zerschmettert.
CHRISTUS ist kein Säugling in der Krippe geblieben. ER ist auch nicht in einem Grab vermodert. Was vor etwas mehr als 2000 Jahren wie eine Tragödie geendet hat, war noch nicht der Schlusssatz im Heilsplan GOTTES. CHRISTUS ist auferstanden und lebt: Das ist die Frohe Botschaft.
CHRISTUS lebt durch SEINEN HL. GEIST in jedem Menschen der zu IHM umkehrt. Wenn GOTTES GEIST in uns wirkt, werden wir zu dem Menschen den GOTT geplant hat. Wir werden die Werke vollbringen, die uns zum Heil dienen und GOTT ehren.
Wenn wir uns bekehren, ergeht es uns genauso wie einem Autofahrer der sich verfahren hat und umdrehen muss. Es bleibt uns nicht erspart, die Wegstrecke die wir ohne JESUS unterwegs waren, noch einmal anzuschauen. Für einen Autofahrer bedeutet dieses Umdrehen, Zeitverlust, Ärger und sinnlos vergeudeten Benzin. Die Bibel nennt unsere Umkehr zu JESUS, Reue:
„Sei nicht wie ein Pferd oder ein Maultier ohne Verstand! Mit Zaum und Zügel musst du sie bändigen, sonst folgen sie dir nicht!« Wer GOTT den Rücken kehrt, der schafft sich Not und Schmerzen. Wer jedoch dem HERRN vertraut, den wird GOTTES Liebe umgeben. Freut euch an IHM und jubelt laut, die ihr den Willen des HERRN tut! Singt vor Freude, die ihr aufrichtig mit IHM lebt!“ Ps 32 1-11 (HfA)
AMEN