Zur Online-Bibel: 1.Johannes 1,5-10
Wann endet die Nacht und beginnt der Tag?
Ein Rabbi fragte seine Schüler:
„Könnt ihr mir sagen, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt?“
Ein Schüler meinte:
„Vielleicht dann, wenn man von der Ferne einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?“
„Nein“, antwortete der Meister.
„Wenn man einen Dattelbaum von einem Feigenbaum unterscheiden kann!“, glaubte ein anderer zu wissen.
Dattelbäume und Feigenbäume heben sich im Morgennebel nur sehr undeutlich voneinander ab.
Es kamen mehrere Antworten, die der Rabbi aber alle verneinte. Schließlich sagte er:
„Nun gut, ich will es euch verraten. Der Tag beginnt dann, wenn ihr in das Gesicht eines Menschen blicken könnt und euren Bruder oder eure Schwester darin erkennt. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“
Eine chassidische Weisheit
Was der Rabbi hier beschreibt, sind paradiesische Zustände. Davon sind wir noch Lichtjahre weit entfernt. Momentan ist so ziemlich das Gegenteil der Fall: Die Zäune werden höher. Das Geschäft mit Alarmanlagen boomt. Überwachungssysteme reichen bis in die Privatsphäre hinein.
Sogar in christlichen Gemeinschaften macht sich Mißtrauen breit. Ein Ex-Häftling erzählte einmal: „Vor meiner Bekehrung hab ich von Einbrüchen, Straßenraub und Diebstählen gelebt.“ Der Mann hatte seine Bekehrungsgeschichte noch nicht beendet, da ging eine unauffällige Bewegung durch die Bankreihen: Männer, die sich kurz vorher mit dem Mann unterhalten hatten, griffen sich ans Herz, aber nicht weil sie vom Zeugnis dieses Mannes so berührt waren. Sie haben sich nur vergewissert, ob ihre Brieftasche noch in der Brusttasche steckt. Frauen streiften mit einem kurzen Blick ihre Handtasche, wahrscheinlich waren sie sich dieser Reaktion selbst nicht einmal bewusst.
Vor etwas mehr als 2000 Jahren war es nicht anders: Paulus hatte die junge Christengemeinde aufs schärfste verfolgt. Aber dann begegnete ihm der auferstandene MESSIAS: Und Paulus erblindete. Der Anführer musste nun selbst geführt werden. Das Licht das ihm erschienen war, machte ihm seine innere Blindheit deutlich. Mit Paulus vollzog sich ein radikaler Wandel. Der eiskalte Verfolger wurde zum glühenden Nachfolger. Mit genauso großem Einsatz wie zuvor, trat er nun für das Evangelium ein. Feindesliebe und Frieden waren keine neuen Parolen: Die Liebe zu CHRISTUS bestimmte von nun an sein ganzes Leben. Auch bei Paulus reagierten die Menschen anfänglich mißtrauisch. Als die Jünger von JESUS aber erkannten, dass seine Lebensänderung echt war, akzeptierten sie ihn sogar als Apostel.
Eine Lebensveränderung kann bei Menschen aber nur dann stattfinden, wenn sie zulassen, dass das Licht CHRISTI in ihr Leben scheint.
Viele Menschen verstecken sich hinter einer Maske. Sie haben Angst, dass ihr Vorleben offenkundig wird. Sie schämen sich für ihre Vergangenheit. Sie verbergen ihre Sucht, die letztendlich nur ein fehlgeleitete Sehnsucht ist. Sie stürzen sich in Abenteuer und Aktivitäten, um der Sinnleere ihres Lebens zu entfliehen. Sie umgeben sich mit scheinbaren Schätzen, um die Dürftigkeit ihrer eigenen Existenz zu bedecken. Innerlich sind viele Menschen verzweifelt, aber sie spielen eine Rolle und erscheinen nach Außen hin, stark.
Wir können die eigene Familie täuschen und sogar vor Freunden unsere wahres Ich verstecken. Aber vor GOTT können wir nichts verbergen. Unsere ganzes Leben liegt offen vor IHM. Im Buch Hiob lesen wir:
„ER enthüllt Geheimnisvolles aus dem Dunkel, und Finsternis zieht ER ans Licht.“
König David scheute sogar vor einem Mord nicht zurück um die Folgen seines Ehebruchs zu vertuschen. Er wurde seelisch ganz krank, bis ihn der Prophet Nathan mit seiner Schuld konfrontierte. Erst als Licht ins Dunkel seiner Seele kam, wurde David von der Last seiner Schuld befreit. Und GOTT vergab ihm seine Schuld.(Ps 31ff)
„GOTT ist Licht. Bei IHM gibt es keine Finsternis.“
Licht steht für Leben. Ohne Licht verkümmern wir. Wir werden krank, unsere Knochen werden brüchig und unsere Seele vertrocknet. Wo GOTTES Licht scheint, herrscht Klarheit, da gibt es keine Finsternis, nichts Falsches, Dunkles, Düsteres, kein Funken Gemeinheit, keine Ironie, nichts Zweideutiges.
Aus der Schöpfungsgeschichte erfahren, dass die Erde am Anfang wüst und leer war und Finsternis herrschte. (1Mo 1,2)
„Und GOTT sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.”
„GOTT schied das Licht von der Finsternis.“
Der Mensch kann Licht und Dunkelheit zwar unterscheiden, aber nicht scheiden. Wir können künstliches Licht herstellen und ein Licht aus und anknipsen. Aber genausowenig wie der Mensch in der Lage ist Tageslicht selbstständig zu erzeugen, ist er außerstande sich selbst von seiner inneren Dunkelheit zu befreien.
Nur JESUS kann die Dunkelheit Deines Lebens durch SEIN heilbringendes Licht ersetzen. Wo das Licht CHRISTI unser Leben berührt, wird es hell und warm. Die Dunkelheit unserer Schuld verschwindet. Wenn du zulässt, dass GOTTES Licht alle Winkel deines Herzens ausleuchtet, werden auch die Schatten deiner Vergangenheit verschwinden. Genauso wie Licht Vorraussetzung für das Gedeihen von Leben ist, kann unser Leben erst gelingen, wenn wir GOTT erlauben, dass ER zur Lichtquelle unseres Lebens wird.
Leg Deine Maske ab vor GOTT. Wag diesen ersten Schritt in die Freiheit. DU kannst nichts verlieren. Es ist egal wieviel Müll sich in deinem Leben angesammelt hat. Es ist unwichtig wer du einmal warst. Die Liebe CHRISTI verwandelt Dich. In SEINEM Licht wirst Du wieder heil. Viele Menschen beklagen, dass sie sich in ihrer eigenen Haut unwohl fühlen. Weil JESUS dich angenommen hat, darfst auch Du dich selbst annehmen. Wenn du zulässt, dass das Licht CHRISTI dein Herz berührt, wirst Du nicht mehr von der Meinung anderer über Dich abhängig sein, du wirst Dich in Deiner eigenen Haut wohlfühlen.
JESUS begegnet dir nicht mit Verachtung und Verdammnis. Kein Spott und Hohn kommt über SEINE Lippen. ER sieht dich mit Augen voll Liebe an. Du kannst dein ganzes Leben vor IHM ausbreiten. In SEINEM heilbringendem Licht wirst DU ein neuer Mensch.
JESUS ist gekommen um alle Menschen in SEIN helles Licht mit hinein zunehmen.
„Denn so wie GOTT einmal befahl: „Licht soll aus der Dunkelheit hervorbrechen!“, so hat SEIN Licht auch unsere Herzen erhellt. Durch uns sollen nun alle Menschen GOTTES Herrlichkeit erkennen, die in JESUS CHRISTUS aufstrahlt.“
Wenn Menschen durch JESUS heil werden, wird diese Veränderung auch für ihre Umgebung sichtbar. Sie beginnen buchstäblich zu strahlen. Ihre Wärme wird auch für andere Menschen spürbar.
Wer GOTTES Vergebung annimmt, ist ein Kind GOTTES. Weil wir Kinder GOTTES sind, gilt auch für uns, was im
Epheserbrief steht:
„Früher habt auch ihr in Dunkelheit gelebt; aber heute ist das anders: Durch den HERRN seid ihr im Licht. Darum lebt nun auch wie Kinder des Lichts! (par 1Thess 5,5). Ein solches Leben führt zu aufrichtiger Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. “
Damals in Korinth waren viele Menschen der Meinung: „Jetzt bin ich Christ. Mir ist vergeben worden. Ich bin gerettet, ich komm nicht mehr vors Gericht GOTTES. Jetzt kann ich so leben, wie es mir gefällt.“
Zu Recht schreibt deshalb Johannes:
„Wenn wir also behaupten, dass wir zu GOTT gehören, und dennoch in der Finsternis leben, dann lügen wir und widersprechen mit unserem Leben der Wahrheit.“
Viele Menschen gehen tatsächlich zum Kreuz und nehmen die Vergebung CHRISTI an. Aber sie legen unterm Kreuz ihr altes Leben nicht ab. Wenn ich unterm Kreuz nur meinen Lebensrucksack abstelle, bleibe ich derselbe. In meinem Leben wird sich nichts ändern. Das Licht CHRISTI bescheint mich zwar von Außen, aber es leuchtet nicht in mir und nicht durch mich.
Wenn dir bewusst ist, dass dir CHRISTUS ein völlig neues Leben schenkt, wirst du gerne bereit sein, dein altes Leben loszulassen. JESUS ist am Kreuz von Golgatha für die Schuld der gesamten Menschheit gestorben. Unsere ganze Schuld, unsere vergangene, gegenwärtige und sogar zukünftige Schuld wurde uns vergeben. Wenn du glaubst, dass JESUS tatsächlich der von GOTT gesandte MESSIAS ist, ist dir vollkommen vergeben. Du erhältst das weiße Kleid der Gerechtigkeit. Du erhältst GOTTES Hl. GEIST. GOTTES Hl. GEIST führt und leitet dich. ER erinnert dich daran, dass JESUS dich gerecht gemacht hat. Wenn du dir bewusst bist, was das bedeutet, ändert sich automatisch dein Lebensstil. Ein Sprichwort sagt: „Kleider machen Leute!“ Johannes schreibt:
„Leben wir aber im Licht, so wie GOTT im Licht ist, dann haben wir Gemeinschaft miteinander. Und das Blut, das sein Sohn JESUS CHRISTUS für uns vergossen hat, befreit uns von aller Schuld.“
Wenn das Licht CHRISTI in unserem Herzen scheint werden wir verändert. Unsere Änderung passiert aber nicht aus uns selbst, GOTT selbst verwandelt unser steinernes Herz.
Manchmal allerdings vergessen wir, dass CHRISTUS uns gerecht gemacht hat. Solange wir in der Welt leben, wird es immer wieder passieren, dass auch Christen versagen.
„Wenn wir behaupten, sündlos zu sein, betrügen wir uns selbst. Dann ist kein Fünkchen Wahrheit in uns.“
Auch wiedergeborene Kinder GOTTES werden vor GOTT, aneinander und an anderen Menschen immer wieder schuldig werden. Manchmal braucht es nur einen geringen Anlass: Wir sind übermüdet, fühlen uns unwohl, haben verschlafen oder werden ungerecht behandelt und plötzlich ergibt ein Wort das andere. Wir fallen in unsere alten Gewohnheiten zurück. In solch einer Situation aber spricht uns der Johannesbrief Ermutigung zu:
„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erfüllt Gott seine Zusage treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.“
GOTTES Hl. GEIST zeigt uns was falsch in unserem Leben läuft. Wir selbst müssen nicht vollkommen sein. Vor CHRISTUS dürfen wir ehrlich sein. Wir dürfen zum SEINEM Gnadenthron hintreten und sagen, was wieder mal schief gelaufen ist. GOTT hat SEINE Liebe zu uns nicht von unserem Tun abhängig gemacht. Wir brauchen nicht an unserer Unvollkommenheit verzweifeln.
Als JESUS den Jüngern am See Genezareth erschien, wollte Petrus IHM am Wasser entgegengehen. Er stieg aus dem Boot und machte ein paar Schritte auf JESUS zu. Da nahm er plötzlich die hohen Wellen und den heftigen Sturm wahr. Er erschrak und ging unter. Genauso ergeht es manchmal uns. Wir beginnen im Glauben. Machen mutige Glaubensschritte und erleben Wunder. Wir gehen auf dem Wasser. Plötzlich bricht ein Sturm los. Auslöser für Lebensstürme gibt es viele: Die Wellen gehen hoch, der Sturm peitscht uns ins Gesicht. Wir verlieren JESUS aus dem Blick. Unsere Augen sind nur noch auf die angsteinflößenden Umstände, geheftet. Dann ergeht es uns genauso wie Petrus. Wir gehen unter. Wann immer wir untergehen, dürfen wir aber ebenso wie Petrus voll Vertrauen rufen:
“HERR, rette mich!”
Und JESUS wird SEINE Hand ausstrecken und dich vor dem Ertrinken retten.
Dietrich Bonhoeffer ein deutscher Pastor, der während des Nationalsozialismus auf den ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers hingerichtet wurde, hat im Gefängnis dieses Gebet verfasst:
GOTT, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
VATER im Himmel,
Lob und Dank sei DIR für die Ruhe der Nacht
Lob und Dank sei DIR für den neuen Tag
Lob und Dank sei DIR für alle DEINE Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
DU hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus DEINER Hand hinnehmen.
DU wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
DU lässt DEINEN Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
Quelle: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204 f
AMEN