Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Wer kann im Auftrag Gottes handeln? – Mk 9,14-29

halloween pumpkin in a mystic forest at night

Zur Online-Bibel: Markus 9,14-29

Ein Trapezkünstler wurde einmal von einem Journalisten gefragt: „Was ist die größte Herausforderung in ihrem Beruf?“ Der Trapezkünstler überlegte kurz und meinte: „Es ist die Kunst loszulassen. Wenn ich nicht völlig darauf vertraue, dass mich mein Fänger auch tatsächlich auffängt, wird mein Kunststück, nicht gelingen.“

Loslassen ist das, was uns am aller schwersten fällt. Wie ist es möglich, dass ein Trapezkünstler zu waghalsigen Kunststücken fähig ist, die ihm etwas abverlangen, wozu die meisten Menschen gar nicht in der Lage sind? Zu Recht kannst du jetzt sagen, was hat ein Trapezkünstler mit mir zu tun?

 

Der Verlust der Arbeitsstelle, das Scheitern einer Lebenspartnerschaft oder die ärztliche Diagnose die keine Zukunftsplanung mehr erlaubt, zwingt viele Menschen, ihre Pläne loszulassen. Aber selbst dann noch, wenn gar nichts mehr geht, klammern sich die meisten Menschen an etwas fest. Dieser Klammergriff ist uns offensichtlich angeboren. Wenn man in die Hände eines Neugeborenen einen Strick legt, klammert es sich automatisch fest. Man kann das Neugeborene an diesem Strick sogar hochziehen. Das gezielte Loslassen aber, müssen Babys erst erlernen.

Wer vor den Scherben seines Lebens steht, klammert sich oftmals an etwas fest, was ihn noch tiefer in den Abgrund reißt. Viele Religionen sind aus der Sehnsuchtshaltung nach einem sinnerfülltem Leben, entstanden.

 

Auch Riten, Kulte und Opfer bringen uns GOTT kein bisschen näher: Sie rücken GOTT nur in eine noch weitere, unnahbare Ferne. Erst wenn sich Geistreisen als Irrwege entpuppen, Yoga nicht weiterhilft, der Schamanendienst versagt und sogar die Psychotherapie erfolglos ist, wenden sich viele Menschen an GOTT.

Wie begegnet man aber einem GOTT von dem man außer ein paar Kindergeschichten gar nichts weiß? Wie redet man mit einem GOTT den man nur durch die verzerrte Brille der Religion kennengelernt hat?

Obwohl Israel immer wieder die fürsorgliche Hand GOTTES erlebt hatte, verstellte eine Vielzahl Gesetze den Menschen, die Sicht auf den lebendigen GOTT. Die Menschen waren überzeugt, durch ihr eigenes Tun in den Himmel zu kommen.

 

So verschieden sind die Israeliten gar nicht von uns. Die meisten Menschen bei uns vertreten dieselbe Ansicht. Solange sie alles im Leben unter Kontrolle haben, kann nichts schief gehen. Doch es liegt nicht alles in unserer Hand. Dass uns nichts im Leben entgleiten kann, ist nur eine große Lüge.

Vor etwas mehr als 2000 Jahren tauchte in Israel plötzlich ein Mann auf: Dieser Mann hieß JESUS. Im Orient war ein Name mit einer Bedeutung verknüpft. Vom Hebräischen ins Deutsche übersetzt bedeutet „JESCHUA“: „ER wird retten“ oder „GOTT wird erlösen“.

JESUS predigte mit Vollmacht. Voll Liebe und Mitgefühl wandte ER sich den Menschen zu. ER verkündete den Gefangenen Freiheit, den Beladenen Vergebung ihrer Schuld. ER heilte Kranke, schenkte Blinden das Augenlicht. Lahme konnten wieder gehen, Aussätzige wurden gesund und sogar Tote hat ER wieder zum Leben erweckt. Viele Menschen folgten diesem Mann aus Nazareth. SEINE Worte trafen sie mitten ins Herz.

In vielen Menschen keimte die Hoffnung auf, dass dieser JESUS, der von GOTT und den Propheten vorhergesagte MESSIAS ist.

Wo immer JESUS und SEINE Jünger erschienen, wurden sie von einer großen Volksmenge umringt. Sensationshungrige Menschen scharten sich genauso um JESUS wie die Schriftgelehrten und Pharisäer. Denn alle Kranken die man zu JESUS brachte wurden gesund.

Da suchte auch ein Mann den Weg zu JESUS. Er brachte seinen kranken Sohn mit. Weil JESUS aber nicht zugegen war, wandte er sich an die Jünger. Er bat sie, den kranken Sohn zu heilen. Die Jünger von JESUS aber konnten dem Kind nicht helfen.

 

Da entstand ein Tumult im Volk. Die Schriftgelehrten begannen mit den Jüngern zu streiten.

Zur selben Zeit hatte sich JESUS mit 3 Jüngern auf einen Berg zurückgezogen um zu beten. Da wurden die 3 Aposteln Augenzeugen eines ganz besonderen Ereignisses. Das Gewand von JESUS wurde plötzlich leuchtend weiß. Moses und Elia die Propheten aus längst vergangener Zeit erschienen. Sie unterhielten sich mit JESUS:

 

„Und es kam eine Wolke, die sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist MEIN geliebter SOHN, IHN hört!“

Mk 9,7 (ELB) (par 2Mo 40,34; 1Kön 8,10; Mk 1,11; Mk 12,6; Apg 3,22)

 

Moses und Elia waren die großen Propheten im alten Israel, die auf JESUS hinwiesen. Die Jünger wollten JESUS, Moses und Elia Hütten bauen um auf dem Berg mit JESUS zu verweilen. Sie wollten die Offenbarung die sie erhalten hatten, festhalten. Aber JESUS gebot ihnen über das Geschehen solange zu schweigen, bis ER von den Toten auferstanden war.

Ergehet es uns manchmal nicht ähnlich? Wir haben zum Glauben an JESUS gefunden. Wir erleben eine geistliche Offenbarung und wollen darin verharren anstatt weiterzugehen. Aber das Leben eines Christen besteht nicht nur aus geistlichen Höhenflügen. Im Tal warten die Probleme auf uns.

Genauso verhielt es sich hier: Als JESUS mit den Jüngern im Tal ankam, sahen sie die anderen Jünger von einer riesigen Volksmenge umringt. Es herrschte ziemlich dicke Luft.

JESUS lässt auch uns im ärgsten Trubel nicht allein. ER tritt zu den Jüngern und fragt sie nach dem Grund ihrer Auseinandersetzung. Aber noch bevor die Jünger antworten, wendet sich der leidgeprüfte Vater des schwerkranken Jungen an JESUS. Im Matthäus und Markusevangelium wird uns von einem dämonengeplagten Burschen berichtet. Im Lukasevangelium ist von einem mondsüchtigen Knaben, die Rede.

 

Im Altertum sowie im jüdischen Volk glaubte man, dass epileptische Anfälle einen dämonischen Ursprung haben. Menschen mit krampfartigem Leiden wurden von der religiösen Bevölkerung gemieden. Unterschwellig und manchmal auch ganz direkt wurde der Vorwurf laut, dass eine schwere Krankheit die Folge eines sündhaften Verhaltens der Eltern oder des Erkrankten selbst ist. Diese Menschen galten für gläubige Juden als unrein. Sie waren von jeglichem religiösen Leben ausgeschlossen.

JESUS hört sich die Geschichte des Vaters an. Das ganze leidvolle Drama das dieser Mann mit seiner Familie durchlebt hat, sein Schmerz und seine Betroffenheit werden nun offenkundig. Auch seine Enttäuschung darüber, dass die Jünger seinen Sohn nicht heilen konnten, verschweigt dieser Mann nicht.

JESUS zeigt tiefes Mitgefühl mit dem Mann. Dann wendet ER sich voll Vorwurf an die Jünger, so dass es alle Umstehenden hören können:

„Warum vertraut ihr GOTT so wenig? Wie lange muss ICH noch bei euch sein und euch ertragen?“

Mk 9,19 (HfA)

 

Als JESUS die Jünger aussandte das Evangelium zu predigen, hat ER sie auch mit der Vollmacht ausgestattet, böse Geister auszutreiben. (Mk 6,7) Doch die Jünger waren dazu nicht imstande. Da fordert JESUS den Mann auf:

„Bringt das Kind her zu mir!“

Mk 9,19 (HfA)(par Lk 24,25)

 

Man bringt den Jungen zu JESUS. Im selben Moment erleidet der Junge wieder einen Anfall. Da fragt JESUS den Mann, wie lange der Junge schon an dieser Krankheit leidet. Der Vater erzählt, dass das schon seit seiner Kindheit so gehe. Er schildert auch noch, in welch missliche Situationen diese Krankheit seinen Sohn immer wieder gebracht hat. Der Vater beendet die leidvolle Geschichte seines Sohnes mit den Worten:

 

„Hab doch Erbarmen mit uns! Hilf uns, wenn du kannst!“

Mk 9,22 (HfA)

 

Jetzt stellt euch einmal vor ihr kommt zum besten Chirurgen der Welt. Ihr erzählt dem Arzt eure Krankengeschichte. Und dann fragt ihr ihn, ob er sein Fach überhaupt beherrscht.

 

„Wenn ICH kann?“, fragte JESUS zurück.

Mk 9,23 (HfA)

 

Dieser Mann sucht die Begegnung mit JESUS damit sein Sohn gesund wird. Aber weder der Mann, noch die Jünger haben in JESUS den MESSIAS, erkannt. Da sagt JESUS den folgenschweren Satz, der nicht nur dem Vater, sondern auch den Jüngern und auch uns gilt:

„Wer GOTT vertraut, dem ist alles möglich.“

Mk 9,23 (GNB)(par Hi 42,2)

 

„Die Jünger aber waren machtlos!“ Das ist genau die Erfahrung, die die meisten von uns machen. „Wir können es nicht!“ JESUS handelte in allem was ER tat, in Übereinstimmung und im völligen Vertrauen zum VATER. Wenn auch wir in allem was wir tun in Übereinstimmung mit GOTTES Willen handeln, wird GOTTES Wesen auch durch unser Handeln, für andere sichtbar werden. Denn ER und der VATER sind eins.

Da fällt es dem Mann wie Schuppen von den Augen. Auf einmal wird ihm bewusst, dass er GOTT ja gar nicht kennt. Wer ist dieser JESUS? Wer ist JESUS für dich?

 

Im Licht GOTTES sieht dieser Mann nun sein ganzes Elend. Er erkennt seine eigene GOTT Losigkeit. Das kranke Kind, drückt seine innere Herzenshaltung aus. Leid und Krankheit sind durch den Unglauben unserer Stammeltern in unser Leben gekommen. Der böse Geist, der den Jungen von einem Elend ins andere geworfen hat, verfolgt bei allen Menschen dasselbe Ziel, uns von GOTT fern zu halten um uns für immer und ewig zu vernichten.

Solange wir unter der Herrschaft des Weltengottes, nämlich Satan stehen, werden auch wir hin und hergeworfen. Unsere Gefühle fahren mit uns Achterbahn. Wir sind allen Mächten rund um uns, genauso hilflos ausgesetzt, wie dieser Junge. Nicht nur das Kind ist seit seiner Kindheit an krank, die ganze Schöpfung ist seit dem Sündenfall, erkrankt.

Die Erkenntnis dieses Vater geht aber noch weiter. Er begreift, dass ihn sein eigener Unglaube daran hindert JESUS zu vertrauen:

„Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, HERR; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!“

Mk 9,24 (SCH 200)

 

JESUS befreite zu allererst den Vater von seinem Unglauben. Danach entsprach er auch seiner Bitte um Heilung des kranken Kindes.

Als die Jünger mit JESUS wieder allein waren, fragten sie IHN warum sie selbst nicht den kranken Jungen heilen konnten. Da gibt JESUS den Jüngern zur Antwort, dass eine Heilung ohne Gebet , unmöglich ist.

 

Wenn wir JESUS um etwas bitten, in IHM aber nicht den Mensch gewordenen SOHN GOTTES erkennen, bleibt unser Gebet ein frommer Wunsch. Nur wer JESUS völlig vertraut, wird Gebetserhörung finden.

Solange wir aber nicht genauso wie dieser Vater, JESUS um unser eigenes Heilwerden bitten, bleiben unsere eigenen Gebete genauso wie die Gebete für andere, unerhört. Von der Ursache unseres Leidens können wir uns nämlich ebenso wenig selbst befreien wie von unserem Unglauben. Auch der Glaube ist ein Geschenk GOTTES.

Für die meisten Menschen ist Glaube nur das Gegenteil von Wissen. Sie glauben zwar, dass es irgendwo im fernen Universum einen GOTT gibt. Aber sie haben keine Glaubensgewissheit. Glaube genügt sich nicht in der bloßen Anerkennung des unsichtbaren Schöpfers. Es macht einen großen Unterschied ob ich an irgend etwas glaube oder ob ich das Gegenüber meines Glaubens kenne. Glaube ist die Gewissheit, dass JESUS auferstanden ist und lebt.

Ein Glaube wird durch Gebet zur erfahrbaren Wirklichkeit. Deshalb sagt JESUS auch zu uns:

 

„Worum ihr in MEINEM Namen bitten werdet, das werde ICH tun, damit durch den SOHN die Herrlichkeit des VATER sichtbar wird.“

Joh 14,13 (HfA) (par Joh 15,7)

 

Du brauchst keinen großen Glauben, wir haben einen großen GOTT. Breite Dein Leben genauso vor GOTT aus wie dieser Vater, dann wirst nicht nur Du, sondern auch deine ganze Familie heil werden. GOTT ist gestern heute und morgen DER SELBE ist. JESUS selbst verspricht uns:

„Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei GOTT.“

Lk 18,27 (ELB)(par Lk 1,37)

 

AMEN